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Ironman 2010, Frankfurt 4.07.2010

Runners High blieb aus....Erfahrungen aus der ersten Langdistanz

Sonntagmorgen, 4. Juli 2010, 7 Uhr. Adrenalin bis in die Fußnägel bewege ich mich im Langer Waldsee und warte auf den Startschuss. Das Wasser ist richtig warm, was das Neoprenverbot auch rechtfertig. Und das sagt eine Schwimmente, die das noch viel viel Zeit – und Kraft - kosten wird. Aber was soll’s – die anderen haben ja die gleichen Bedingungen -sind aber wahrscheinlich keine Enten….

Nachdem ich mich 3 Jahre lang auf Mittel- und Olympischen Distanzen gut entwickelt hatte, wage ich mich also zum ersten Mal auf die Königsdistanz des Ironmans. Nicht ganz unschuldig daran ist Karsten, der wie ich Jahrzehnte lang Handballer war, bevor er den Ausdauersport für sich entdeckte. Er hatte die Idee 2010 gemeinsam in Frankfurt an den Start zu gehen. Und nun stehen bzw. liegen wir hier im Wasser und wissen, dass unsere Wege sich schon früh trennen werden. Karsten peilt eine 60 Minuten Zeit im Wasser an, wobei ich mit 1:20 zufrieden sein kann. Allerdings sollte ich der bessere Radfahrer und auch Läufer sein. Aber nicht heute, denn meine erst kurzfristige auskurierte Erkältung hat mich im Training stark eingeschränkt.

Endlich geht’s los. 2200 Athleten kämpfen zeitgleich um etwas freien Schwimmraum. 300 durften ja schon 15 Minuten vorher mit den Profis starten – beneidenswert….Ich komme ganz gut weg, werde aber immer wieder in kleine Positionskämpfe verwickelt, die viel Kraft kosten. Nach der ersten Boije läuft’s aber ganz gut. Ich habe mein Tempo gefunden – und weiß jetzt schon, dass das im nächsten Jahr deutlich schneller werden muss. Der kurze Landgang nach knapp 2 km wird zu einer Art Warteschlange, was aber jeder geduldig hinnimmt um etwas Luft zu ‚schnappen‘. Die zweite Runde zieht sich zäh und lang. Aber je länger es dauert um so klarer ist das Schwimmziel nach 3,8km erkennbar. Am Ende stehen bescheidene 1:21. Aber dafür, dass ich vor 4 Jahren noch keine 25 Meter kraulen konnte sollte ich meine Erwartungen auch nicht zu hoch stecken – ‚room for improvement‘ halt…

Unmittelbar nach dem Schwimmausstieg höre ich meinen Namen; mein Kollege Ralph macht Bilder. Eines der Bilder wird er später ‚der Dicke vor dir‘ nennen. Sehr motivierend. Auf der anderen Seite stehen Karten2 und Markus und feuern mich mächtig an. Kurz vorm Rad nehme ich das Dixiklo dankbar an. Ich bin einfach nicht in der Lage beim Schwimmen zu piseln. Da alle Dixis frei waren, bin ich wahrscheinlich der einzige Depp, der nicht im Wasser piselt.

Egal, der Wechsel dauert zwar, läuft aber reibungslos ab. Auch die erste Radrunde läuft ganz gut. Das Rad ist ideal eingestellt, auch die angedachte Verpflegung funktioniert ganz gut. Nach der ersten Runde sehe ich sogar meine Frau, die später beim Lauf (natürlich nicht nur beim Lauf….) noch ein wichtige Rolle spielen soll. Die zweite Runde war schon etwas härter. Von km 120 bin km 140 musste ich mich arg zusammenreißen – mentale Schwächen. Erst als ich Fred und Eric überholte kamen auch die mentalen Stärken wieder zurück. Und damit auch wieder etwas mehr Speed. Leider musste ich in der späteren Analyse feststellen, dass ich auf den letzten 10km, die durchweg bergab nach Frankfurt führen einfach zu konserverativ und damit zu langsam gefahren bin. Karsten, der mir beim Schwimmen schon mächtig viel Zeit aufgebrummt hatte war alleine auf dem Teilstück fast 3 Minuten schneller. Heimvorteil. In der 2. Wechselzone stand dann 5:27 auf dem Tacho. Das ist ziemlich exakt ein Schnitt von 34km/h auf der in diesem Jahr verlängerten Strecke von 185 km.

Auch die zweite Wechelzone stand ganz im Zeichen des Dixis. Aber das war dieses Mal ja optimiert. Denn ich musste kein einziges Mal auf dem Rad anhalten um so wichtige Minuten zu verlieren.

Lauf folgt noch


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