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#ttwRelaunch
Saison 2018 - Rückblick

Vom Crosslauf bis zum Trainingslager – alles Pre-Prep


Vorweg, es war eine bergige Saison; viele Tiefen aber auch einige Höhen. Das Fazit des Jahres hätte aber schon zu Beginn geschrieben werden können: wenn der Wurm mal im Muskel ist, dann ist der Wurm im Muskel....angelehnt an Andi Brehme.
Der Reihe nach.
Zur Standortbestimmung fuhr ich Anfang Dezember zu STAPS. Eine Raddiagnostik ist unerlässlich um im Winter schon zielorientiert auf der Rolle zu trainieren. Die Ergebnisse waren mir aber etwas zu hoch. Die ermittelte FTP lag bei 273 Watt – da ich meinen Körper nun schon seit Jahren kenne, habe ich den Wert hins. der Diagnostik auf 265 Watt nach unten korrigiert und bin damit in die Saisonvorbereitung gestartet.


Erster Sololauf seit 2014 – Crosslauf Pulheim


Eigentlich ne coole Sache. Bis 2014 habe ich es mir nicht nehmen lassen, jeden Winter ein paar Crosser zu laufen. Mit Vorliebe in meiner Heimat, in der Vulkaneifel. Da ich läuferisch nun schon 12 Monate ‚stabil‘ war – ich rede nicht von schnell – nahm ich mit großer Vorfreude die Startunterlagen entgegen. 7k im 4:45er Schnitt auf einer komplett zerfurchten weichen Strecke war das messbare Ergebnis. Das weniger messbare Ergebnis im Anschluss war der Muskelfaserriss in der linken Wade. Und das war dann auch gleichzeitig der Startschuss für die muskulären Probleme, die mich 2018 begleiten
sollten.

Wenigstens konnte ich die Folgewochen mein Rad und Schwimmtraining ohne Einschränkungen durchziehen. Nur beim Laufen musste ich gute 8 Wochen pausieren. Dann durfte ich aber auch wieder locker loslegen; zunächst auf dem Laufband und das bei schönster Aussicht in Mexiko.....


Trainingslager in der Toskana


Ein ganz neues Gefilde. Bisher waren wir immer auf Malle oder auf Gran Canaria. Noch
 nie in Italien. Sehr relaxte Anreise. Alle Mann und Frau per Fliege nach Pisa und dann weiter mit dem Zug nach Bibbona. Winterklamotten hatte ich natürlich eingepackt, schließlich war Ostern selten so früh wie in diesem Jahr. Mit dem hauseigenen beheizten Becken und den morgendlichen 7 Uhr Schwimmeinheiten, war das TL nicht nur radintenisv.
Am Ende standen nach 2 Wochen 23 SchwimmKM, 56 LaufKM und 1000 RadKM bei 13.000 Höhenmeter auf der Habenseite. Gute Grundlage also !





Saisonverlauf – ein auf und ab


Start in Buschhütten - Regionalliga

Der Saisonauftakt direkt mit einer Olympischen Distanz in Buschhütten. Hier nusste ich in der Regionalligamannschaft aushelfen. Aus Mangel an Alternativen. Abschlachten wollte ich mich nicht lassen. Also Gas von der ersten Sekunde. Solides Schwimmen, guter Raddruck bei 253 Watt NP. Dann die große Unbekannte, das Laufen. Knapp unter 43min. Unter den bis dato gegebenen Trainingskilometer ganz ok. Zufrieden war ich allerdings nicht. Jammern auf hohem Niveau ... ich war schmerzfrei und konnte 20 Jungspunte in der Regionlaliga hinter mir lassen.

Bonn Triathlon – zu schnell im Wasser


Bonn war gedacht als Gradmesser für eine komplette Mitteldistanz ... irgendwann in Zukunft. Mit dem 3,8k Schwimmen, 60k Rad bei 600 HM und dem anschließenden 15k Lauf sicherlich ein gutes Indiz ob eine Mitteldistanz mit den gegebenen Laufkilometer konkurrenzfähig gestaltet werden kann; ich drück mich mal vorsichtig aus.
Im Wasser habe ich auf jeden Fall die richtige Gruppe und Strömung gefunden. Leider nicht den ‚weichen‘ Ausgang aus dem Rhein. Beim Anschwimmen an die Landungsbrücke bin ich mit dem rechten Oberschenkel gegen die Metallabsperrung ‚geschlagen‘. Ein feiner Pferdekuss. Gottseidank kommt das Radfahren nach dem Schwimmen. Aber der Lauf durch die Wechselzone bekam ich schon einen Vorgeschmack auf das was noch kommen sollte.
Auf dem Rad konnte ich dann dennoch ganz gut treten. Der Pferdekuss war zwar latent vorhanden – ich konnte aber das Bein durch die Bewegung ganz gut durchbluten. Am Ende waren es immerhin noch 242 Watt bei 1:41h. Aber dann kam das Laufen. Je länger es wurde, umso unrunder musste ich laufen – und zwar ‚diagonal‘. Zwecks Oberschenkelschonung, habe ich wohl zu viel auf das linke Bein verlagert, sodass ich am Ende wieder die ‚Sollbruchstelle 2018‘ – meine Wade – überlastet habe. Folge: wieder Laufpause bis zum nächsten Wettkampf. Und das sollte ja mein Saisonhöhepunkt werden. Wat für ein Driss.


Hamburg ITU World Triathlon


Der weltweite größte Triathlon. 10.000 Starter, alleine 600 in meiner Altersklasse. Viele Skandinavier – das liegt ja auch nahe – aber auch viele Spanier und Franzosen, neben all den ‚Einheimischen‘.

Zwischen dem Bonn Triathlon und hier lagen exakt 8 Laufkilometer – eher Testkilometer, um zu sehen, ob die Wade hält.
Start um 6:43 bei 12 Grad Lufttemperatur – Neopren erlaubt! 
Sehr solides Schwimmen mit einer flachen 24 – dann aber All-Out auf dem Rad. Ich wusste ja nicht, wie lange ich laufen konnte......mit 57:54 min mit Abstand der schnellste Radsplit an dem Tag in meiner AK. Das ich schnell war, habe ich unterwegs gemerkt. Das gab dann auch nochmal einen positiven Schub fürs Laufen. Die Wade im Hinterkopf bin ich sehr konservativ losgelaufen. Nach 4k habe ich gemerkt, dass ich komplett schmerzfrei bin und konnte das Tempo soweit steigern, dass der letzte KM in glatt 4min auf der Uhr stand. 43:05min als Laufsplitt und 2:13:58. Platz 4 in der AK und 75. Overall. Respekt Willems – das hätte ich mir selbst nicht zugetraut – heute noch nicht. Jetzt muss ich nur noch laufen lernen und alles wird wieder gut....soweit meine Gedanken.



Nürburgring – back2theroots


22 km mit 600 Höhenmeter – Knallgas. So wirklich viel habe ich in diesem Jahr nicht an meinen Klettereigenschaften gearbeitet. Aber mein Wille die 40min Schallmauer wieder zu unterbieten war nicht weniger vorhanden als im Jahr zuvor.

Pedantisch wie ich bin, habe ich zuhause mein Arbeitsmaterial ‚streckengenau‘ präpariert und getestet. Alles was keinen Mehrwert liefert wurde am Rad abmontiert. Bremsen und Schaltung funktionierten problemlos.
Am Ring angekommen, war die Startnummer schnell angebracht – dieses mal ein TT Nummer mit integriertem Chip und ich konnte auf die GP Strecke zum Einfahren.....hätte gekonnt muss es wohl besser heißen. Denn die pedantisch geprüfte Schaltung hatte anderes mit mir vor. Der Blip rechts vorne löste bei jedem Druck einen anderen Schaltvorgang aus oder eben gar keinen. Blipbox ausgebaut, resetet, alle Kontakte sauber gemacht und wieder eingebaut. Jetzt schaltet die linke Seite wenigstens konstant. Und zwar immer nur nach ‚unten‘.
Damit konnte ich leben. Schaltvorgänge ‚nach oben‘ musste ich ausschließlich am Schalthebel tätigen. Damit blieben mir jetzt noch 15min Zeit mich warmzufahren und um mich auf das Umgreifen zum Hochschalten einzustellen. Das ist sicherlich ein grober Nachteil, da man jedes Mal aus der Aeroposition raus muss. Aber kein Grund die 40min Schallmauer aus dem Auge zu verlieren.
Die 15 Minuten nutzte ich bis zur letzten Sekunde aus. Hätte ich besser mal sein gelassen ... den beim Anziehen meines Anzugs riss der Reißverschluss – nächster Aeronachteil ? Quatsch, schnell vor dem Starthaus ‚blank gezogen‘ – normale Radklamotten hatte ich als Ersatz dabei, bzw. schnell von meiner Frau gereicht bekommen und dann ab auf die Startrampe. 20:32 war mein Start. Die Starts erfolgen im 20 Sekunden Rhythmus. Wer zu spät kommt ist raus!
Ab da ging es dann wie aus einem Guss. Durch die Boxengasse auf die Start- und Zielgerade der GP Strecke und mit Vollgas in Richtung Hatzenbach/Nordschleife. Und was soll ich sagen, die Schaltung funktionierte auf einmal wieder. Rauf wie runter (Nachtrag: Sebi Kienle hat das gleiche in Kona ereilt; das Problem ist ein Wackelkontakt im Blip selbst).
Nach den ersten ‚Wellen‘ kam dann auch schon gleich die Fuchsröhre. Devise hier ist, nur keinen Fehler machen und möglich weit nach der Aremberg Kurve noch zu treten. Das erfordert entweder dicke Windeln oder mächtig viel Selbstbewusstsein. Am Ende waren es nicht ganz 90 km/h in der Fuchsröhre. Aber dafür ziemlich ‚gesichert‘. Denn der harte Teil kommt ja erst nach Breidscheid. Da ich relativ konservativ ins Bergwerk gefahren bin, musste ich die Hohen Acht auch nicht auf dem Rettungsring fahren (kleinste Gang).
Bin zum Galgenkopf sind dann auch wieder ein paar Passagen dabei, die Gefälle haben. Hier darf man aber nicht den Fehler machen, den Druck zu reduzieren; dafür ist die Nummer viel zu eng am Ende. Ab der Döttigner-Höhe war es dann wieder einmal eine reine Quälerei. Dicke Beine und eine nicht enden wollende und nach oben geneigte Gerade vor Augen. Dafür aber gutes Wetter und kaum Wind.
Auf meinem Lenker hatte ich die Zeit vermerkt, die ich im Jahr zuvor Anfangs der Döttinger-Höhe auf der Uhr stehen hatte. Heute war ich 20 Sekunden schneller bis dahin. Also musste ich Gas geben und durfte nicht auf meine Beine hören. Auf der Zielgerade konnte ich nochmal bis 47 km/h beschleunigen und kam so mit offiziellen 39:40 Minuten ins Ziel. 3. Platz AK und 30. Platz Gesamtwertung.
Jetzt musste ich nur noch die Schaltung reparieren; die fand nämlich beim Ausfahren ihren Wackelkontakt wieder... ganz schön viel Glück gehabt an dem Tag. Arbeit für den Folgetag.

Krefeld Triathlon - Ligastart


Das ist genauso flach erzählt wie die alt bekannte Strecke in Krefeld selber ist. Solides Schwimmen, guter Radsplit und relativ weit nach vorne gefahren und dann bis KM 9,5 ein solider Lauf.
Aber was war mit den letzten 500 Metern ? Der linke hintere Oberschenkel zuckte einmal kurz und ich wusste, dass ich besser langsam ins Ziel gehen sollte. Also schon wieder muskuläre Probleme. Nur diese Mal wohl auf der anderen Seite. Da ich in der Folgewoche noch in Köln starten wollte, ging ich tatsächlich die letzten Meter mehr oder weniger langsam ins Ziel. 

Saisonabschluss Köln – DNF


Eine Woche Laufruhe und quasi schon in der Regeneration. Natürlich war mir klar, dass ich mit dem Oberschenkel definitiv keine schnellen 10 KM laufen konnte. Also nahm ich das Rennen nicht mehr so ernst und wollte nur schmerzfrei ins Ziel kommen. Und dass ausgerechnet beim Heimrennen. 
Eingeteilt war ich in der zweiten Welle, die gemeinsam mit den Staffelstartern ins Wasser ging. Die ersten 750 Meter liefen erstaunlich gut obwohl es gegen die Strömung ging. Nach der Wende sollte es dann noch besser „laufen“ da Rückenwind – aber irgendwie landetet ich in einer Gruppe aus der ich - gefühlt - nicht mehr rauskam. Mächtig viele Zweikämpfe forderten ihren Tribut und ich kam erst nach 25 Minuten auf dem Wasser.
Mit einer riesen Hasskappe stieg ich aufs Rad und ballerte die 45 KM in 1:10h runter – wohlwissend, dass beim Laufen eh nicht mehr viel gehen wird. Damit kam ich tatsächlich  als Zweiter der Welle in die Wechselzone.
Die ersten 3 Kilometer liefen noch halbwegs rund. Dann aber merkte ich den Oberschenkel immer deutlicher und ich entschloss mich schweren Herzens nach 5 KM aus dem Rennen auszusteigen.
Mein erstes DNF überhaupt. Und das bei der Platzierung.....


Ruhiges Ausradeln und auf der Suche nach dem Kern des Problems


Die restlichen Sonnenwochenenden habe ich damit verbracht mit dem Rennrad zu den diversen Fußballspielen der Kids zu fahren; die Saisonvorbereitung war beim Junior in der Endphase und Spiele gegen englische Mannschaften (in Venlo) oder einige anderen NLZs wie Bayern München, Wolfsburg, etc. (in Bonn) standen an. Eine gelungene Abwechslung, da ich ja nach keiner Wattvorgabe mehr fahren musste.


Genauso wichtig wie die Regeneration war es aber auch, dass mir Dr. Laufenberg dabei geholfen hat, den Grund der muskulären Probleme zu finden. Es hat zwar etwas gedauert, aber mittlerweile laufe ich wieder schmerzfrei und der Kern des Problems (verhärteter Lendenbereich) scheint behoben.
Was nun nächste Saison kommt muss ich mir mal bis Ende des Jahres überlegen.
Dann geht es auch weiter mit dem Blog.
Ich hoffe, dass es eine Menge an TEPies gibt, denen das Mut macht. Denn es scheint (fast) alles möglich zu sein, solange man vorsichtig und dosiert an das Thema Laufen herangeht.

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